Die Stadt Wolgast liegt in Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands und gehört mit gut 12.000 Einwohnern zum Landkreis Vorpommern-Greifswald. Ein kleiner Teil Wolgasts liegt auf der Insel Usedom, demnach wird die Stadt auch häufig als „Tor zur Insel Usedom“ bezeichnet. Der Peenestrom, ein Meeresarm der Ostsee, trennt die Insel Usedom vom Festland. An seinem Westufer liegt Wolgast.
Inhalt:
- Entwicklung und Bedeutung des Namens
- Geschichtlicher Hintergrund - vom Mittelalter bis heute
- Bedeutende Bauwerke, Sehenswürdigkeiten und Kultur

Entwicklung und Bedeutung des Namens
Vor dem Jahre 1127 hieß die kleine Stadt noch Hologost, daraufhin folgten etliche Namensänderungen:
- 1127 Hologosta
- 1165 Woligost
- 1140 Wologost
- 1229 Wolegast
- 1250 Wolgust
- 1331 Wolgast (heutiger eingedeutschter Name)
Der erste Teil des namens Wolgast könnte für woly= groß stehen und der zweite Teil des Namen Gast/Freund bedeuten. Somit bezeichnet Wolgast jemanden, der einen großen Freund hat. „Gast“ könnte auch für „Dickicht“ oder „Hain“ stehen, woraus sich dann wiederum „Großer Hain“ ableiten ließe.
Geschichtlicher Hintergrund - vom Mittelalter bis heute
Die Gegend gehörte zum Siedlungsgebiet der wendischen Liutizen, ein loser Bund einiger nordwestslawischer Stämme, und später zum Herzogtum Pommern. Ein Tempel des slawischen Gottes Javorit, Gott des Krieges und des Frühlings, auch Gerowit genannt, gehörte zur Umgebung. Im Inneren befand sich ein großer goldener Schild, der bei Kriegsausbruch hervorgeholt und den Truppen vorangetragen wurde, um den Sieg zu garantieren. 1128 wurde der Tempel jedoch durch den Bischoff Otto von Bamberg zerstört und an seine Stelle die St. Petri-Kirche errichtet – dies war der Ursprung der Stadt mit erstmaliger Verleihung des Stadtrechts zwischen 1250 und 1259.
Ab 1295 bis 1625 war Wolgast der Sitz der Herzöge der Wolgaster Linie mit Residenz im Schloss Wolgast, das zu den bedeutenden Renaissancebauten in Norddeutschland zählte und auf einer kleinen Insel im Peenestrom lag.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zum Wiener Kongress 1815 befand sich Wolgast unter schwedischer Herrschaft, 1713 wurde die Stadt und auch das Schloss im Großen Nordischen Krieg durch den russischen Zaren Peter I. niedergebrannt und dabei fast vollständig zerstört. Nur die Kirche St. Petri wurde verschont und zeugt somit noch heute von der gotischen Baukunst.
Durch Handel und Industrie konnte Wolgast Endes des 18. Jahrhundert einen Aufschwung erleben, Speicher- und Handelshäuser wurden errichtet (z. B. Getreidespeicher am Stadthafen) und Handelsschiffe wurden versendet.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde 1945 durch die Wehrmacht die Peenebrücke Wolgast zerstört, die Stadt selbst überstand beide Weltkriege fast ohne Zerstörungen. 1952 wurde die Brücke wieder aufgebaut als „Brücke der Freundschaft“.
Nach der Teilung Deutschlands wurde die Peene-Werft gebaut. Diese spezialisierte sich auf Militärschiffbau und somit wurde Wolgast zum Marinestützpunkt.
Nach der Wende kam es zu einer grundlegenden Sanierung des historischen Stadtkerns und die Marinestreitkräfte wurden abgezogen. Seit 1990 ist die Einwohnerzahl Wolgasts rapide gesunken, was auf die Arbeitsmarktsituation in Mecklenburg-Vorpommern zurückzuführen ist.
Ein Bezug zum ehemaligen Schloss ist noch heute im Wolgaster Stadtwappen zu finden: das Wappen zeigt einen Burgturm zwischen zwei einander zugewendeten schwarzen Greifen.

Bedeutende Bauwerke, Sehenswürdigkeiten und Kultur
- Die gotische Petrikirche entstand in den Jahren von 1280 bis 1350 und wurde später zu einer dreischiffigen Basilika umgestaltet. In der Gruft befinden sich die Särge der letzten sieben Angehörigen der Herzogsfamilie von Pommern-Wolgast. Der Kirchturm ist ein guter Aussichtspunkt, um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Auch eine Besichtigung der Gruft ist möglich.
- Das historische Rathaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau, dessen heutige Erscheinung durch die Wiederherstellung von 1718 bis 1724 bestimmt wird. Spätgotische Baumerkmale sind am hinteren Giebel erhalten.
- Die Gertrudenkapelle stammt aus den Anfängen des 15. Jahrhunderts. Die zwölfeckige gotische Kapelle soll an das Heilige Grab in Jerusalem erinnern und gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt. Herzog Wartislaw IX. von Pommern ließ das Gebäude um 1420 als Hospitalkapelle außerhalb der Stadtmauern errichten.
- Das gründerzeitliche Postgebäude in dem sich heute unser einzigartiges Postel Wolgast befindet.
- Der historische Brunnen vor dem alten Rathaus zeigt auf zwölf Bildern die Geschichte Wolgasts.
- Der Wassermühlen-Brunnen ist eine bespielbare Brunnenskulptur, die im Jahre 2001 im Rahmen einer Kontakt-Kunst-Aktion der Bildhauer Hans-Werner Kalkmann und Jens Kalkmann unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstand.
- Der Jüdische Friedhof am Paschenberg wurde erst 2008 wiederentdeckt. Hier wird den jüdischen Opfern des Holocausts mit einem Denkmal gedacht.
- Reste der Stadtmauer westlich der Altstadt vor dem Hafen gegenüber dem Runge-Haus, dem Geburtshaus des weltweit bedeutenden romantischen Malers Philipp Otto Runge, das heute als Museum fungiert.
- Das städtische Museum Kaffeemühle ist ein zweigeschossiger quadratischer Fachwerkbau auf Feldsteinsockel aus dem 17. Jahrhundert mit einem reizvollen Zeltdach.
- Der Tierpark Wolgast ist ein zoologischer Garten im Wohngebiet Tannenkamp mit ca. 400 Tieren aus 52 Arten, Naturpfad und Streichelgehege.
- Die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnfähre Stralsund befindet sich im Museumshafen zwischen der Schlossinsel und dem Fischmarkt.
Sie wollen sich ein eigenes Bild der hübschen Küstenstadt am Peenestrom machen? Dann kommen Sie nach Wolgast und besuchen Sie uns in unserem Hostel im ehemaligen gründerzeitlichen Postgebäude der Stadt.